kohlenhydrate

05.08.2015 15:08

 

 

1. STÄRKE

Gesundheit & Vorsorge

Stärke muss ausreichend aufgeschlossen (erhitzt) sein, damit sie von Hunden oder Katzen im Dünndarm verdaut werden kann. Sie wird sonst im Dickdarm bakteriell vergoren und verursacht Durchfall. Eine zu große Menge an Stärke hat, sobald die Kapazitäten der enzymatischen Dünndarmverdauung ausgeschöpft sind, denselben Effekt (z.B. bei nordischen Hunderassen).

Wissenswertes

Bei der Stärke handelt es sich um Kohlenhydrate, die aus unzähligen Glukosemolekülen zusammengesetzt sind.

Natürliche Quellen

Energiedepots (entsprechend dem Körperfett bei Tieren) besonders bei folgenden Pflanzen: Getreidekörner (Reis, Mais, Weizen, Gerste u.a.), Kartoffel oder Maniok.

Wirkung im Organismus

Die Stärke dient allein dazu, dem Tier Energie zuzuführen. Nach ihrer Spaltung während des Verdauungsprozesses werden die Glukosemoleküle schrittweise vom Darm aufgenommen.

 

 

2. Zellulose (auch Rohfaser):

Gesundheit & Vorsorge

Die jüngsten Fortschritte bei der Erforschung der Zusammensetzung und Funktion von Rohfasern in Nahrungsmitteln machen es möglich, Krankheiten wie Fettsucht, Diabetes, Verstopfung und Durchfall zu vermeiden oder besser zu behandeln. Wichtig dabei ist die Analyse von Qualität und Zusammensetzung des Futters und der Fasern.

Wissenswertes

Zellulosemoleküle sind groß und bestehen aus unzähligen Glukoseeinheiten, deren chemische Bindung fester ist als die der Stärke. Im Grunde subsumiert man unter dem Begriff Zellulose in der Nahrung sämtliche faserigen pflanzlichen Substanzen, lösliche wie unlösliche (reine Zellulose, Hemicellulose, Fruchtpektin, Lignin, Oligosaccharide).

Natürliche Quellen

Fasern sind Stützelemente von Pflanzen, eine Art Skelett, das ihnen ihren Halt gibt. So lässt sich auch die große Vielfalt der Moleküle begreifen, die unter dem Überbegriff „Zellulose“ zusammengefasst werden: wie wenn man beispielsweise einen Baumstamm mit einer Karotte oder einer grünen Bohne vergleicht.

Wirkung im Organismus

Die Wirkungen von Fasern im Organismus hängen natürlich mit deren besonderen Eigenschaften zusammen. Als unlösliche und unverdauliche Stoffe (reine Zellulose, Lignin) spielen sie im Darm die Rolle von Ballast und haben so eine mechanische Funktion, indem sie ihn zu verstärkter Motorik anregen. Als lösliche Stoffe (Pektin und FOS) können sie eine wichtige Aufgabe für Gesundheit und Reinigung des Verdauungstrakts erfüllen (FOS, MOS).

 

 

3. FOS (auch Frukto-Oligosaccharide, Prebiotika):

Gesundheit & Vorsorge

Die Beigabe von FOS zum Futter hilft vorbeugend gegen die Verbreitung pathologischer Bakterien im Darm, die zu infektiösen Durchfällen führen können. Außerdem tragen die FOS dazu bei, die Darmzellen zu ernähren und Atrophien der Zellen im Grimmdarm zu verhindern. Bei Überschuss können die FOS weichen und mäßig geformten Stuhl hervorrufen.

Wissenswertes

Die Frukto-Oligosaccharide oder FOS sind besondere Kohlenhydrate und gehören zur Gruppe der vergärbaren Ballaststoffe. Sie werden nicht verdaut, werden jedoch rasch durch die anwesenden Bakterien im Darm vergoren, was zur Freisetzung kurzkettiger bzw. flüchtiger Fettsäuren führt. Diese 
- säuern den Darminhalt an,
- stellen wertvolle Nährstoffe für die Erhaltung und Erneuerung der Darmzellen dar,
- bilden eine Schutzschicht an den Wänden des Dickdarms.

Natürliche Quellen

Die FOS haben ihr natürliches Vorkommen in Pflanzen wie Rote Beete (nach Verarbeitung des Fruchtfleisches), in Sojabohnen (Schale), lohsamen (faserreiche, quellfähige Samen), und Zichorie (nach der Hydrolyse). Man kann die FOS auch in einer aufbereiteten und damit wirksameren Form verabreichen.

Wirkung im Organismus

Die FOS ermöglichen durch ihre Vergärung eine direkte Ernährung der Zellen des Dickdarms. Sie fördern besonders die Ansiedlung einer spezifischen Flora (Bifidobakterien und Lakto-bazillen), die für ihre positive Wirkung auf die Gesundheit des Verdauungssystems bekannt ist:
- Wachstumshemmung pathogener Bakterien 
- Verdauungsförderung und Aufnahme von Nährstoffen

 

 

4. Kohlenhydrate:

Gesundheit & Vorsorge

Auch wenn Glukose, Saccharose, Laktose oder Stärke ausschließlich Energiespender sind, reagiert der Organismus je nach Herkunft bzw. Aufschlussgrad unterschiedlich auf ihre Zufuhr. Außerdem können sie bei überhöhtem Anteil im Futter Durchfall verursachen. Ballaststoffe im Besonderen werden immer besser erforscht und gemäß ihrer Bedeutung für die Verdauung klassifiziert: davon zeugt die erst kürzlich entdeckte wichtige Rolle der Frukto-Oligosaccharide (FOS) und der Mannan-Oligosaccharide (MOS).

Wissenswertes

Der Begriff Kohlenhydrate umfasst Moleküle aus Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff, die bestimmte chemische Eigenschaften gemeinsam haben. Kohlenhydrate sind charakteristisch für das Pflanzenreich, in tierischen Organismen befinden sich nur geringe Mengen (Blut-Glukose, Muskelund Leberglykogen, Laktose). 

Natürliche Quellen

Kohlenhydrate sind in sämtlichen Pflanzen enthalten, vom Rübenzucker bis zu den unverdaulichen Fasern der Baumrinde.

Wirkung im Organismus

Sowohl die Katze als auch der Hund könnten ohne Kohlenhydrate in der Nahrung auskommen, da sie ihre Blut-Glukose aus den mit der Nahrung aufgenommenen Aminosäuren synthetisieren. Dennoch verbessert ihre Verfütterung die Funktionen des Organismus deutlich. Glukose, Saccharose, Laktose, Stärke oder Zellulose sind Kohlenhydrate, haben allerdings verschiedene Aufgaben, von der Energiezufuhr bis zur Reinigung des Verdauungstrakts.

 

 

5. MOS (auch Mannan-Oligosaccharide):

Gesundheit & Vorsorge

Die MOS unterstützen das Gleichgewicht der vorhandenen Bakterien im Darm und haben direkten und indirekten Einfluss auf die Gesundheit des Verdauungstrakts. Sie haben somit eine deutlich präventive Funktion gegen Durchfälle und tragen dazu bei, verdauungsbedingten infektiösen Krankheiten vorzubeugen.

Wissenswertes

Mannan-Oligosaccharide gehören zur großen Gruppe der Ballaststoffe und sind somit für Tiere unverdauliche Kohlenhydrate. Wie die FOS bekämpfen sie „schlechte/pathogene“ Bakterien,die den Darm bevölkern, allerdings auf eine ganz spezifische Weise. Sie bestehen aus zwei Typen von Zucker: Glukose und Mannose.

Natürliche Quellen

Die MOS sind Ballaststoffe aus der Zellwand der Hefe.

Wirkung im Organismus

Diese Oligosaccharide beeinflussen den Verdau-ungstrakt auf zweifache Weise positiv:
- Sie reduzieren das Wachstum von Krankheitserregern, indem sie diese daran hindern, sich in der Darmschleimhaut festzusetzen;
- Sie erhöhen die Effizienz der körpereigenen Immunabwehr im Organismus und ermöglichen es ihm so, pathogene Keime zu bekämpfen.

 

 

6. Zucker (auch einfache Kohlenhydrate, Di- und Trisaccharide):

Gesundheit & Vorsorge

Zucker hat bei fleischfressenden Haustieren weder präventive noch heilende Wirkung. Bei Überschuss im Futter kann Zucker Durchfall verursachen, langfristig auch Fettsucht oder Diabetes.

Wissenswertes

Spricht man im Alltag von „Zucker“, bezieht man sich auf die Süßkraft und benennt damit den Geschmack von Kohlenhydraten wie Saccharose oder Fruchtzucker. Wenn er nicht näher bestimmt wird, bezeichnet der Begriff die Saccharose (Rübenund Rohrzucker), es kann aber auch die Glukose (Traubenzucker) gemeint sein, die Fruktose (Fruchtzucker) oder die Laktose (Milchzucker).

Natürliche Quellen

Zucker sind einfache Formen der pflanzlichen Energiereserven für die meisten Pflanzenarten (Frucht-, Beerenpflanzen, Wurzeln und Knollen). Die einzige tierische Zuckerquelle, ist die Laktose (Milchzucker).

Wirkung im Organismus

Auch wenn die Laktose für noch nicht entwöhnte Welpen und Kätzchen eine rasche Energiequelle darstellt, braucht sie, um verarbeitet zu werden, ein Verdauungsenzym, die Laktase, die verschwindet, sobald das Tier keine Milch mehr zu sich nimmt. Die Tiere haben dann keine Verdauungskapazität (Laktasesuppression) mehr für Milchzucker und bilden eigenständig ihren Blutzucker aus Proteinen. Hunde und Katzen haben keinen Nährstoffbedarf an Zucker.